Wissenswert

Julkranz – Ursprung & Bedeutung

Lesedauer ca. 10 Minuten
Inhalt

Insgesamt gibt es sechs Teile zu dieser Julkranz-Serie. Übersicht der Beitrags-Serie:

Teil 1: Ursprung & Bedeutung   Teil 2: 4 Kerzen leuchten
Teil 3: 3 Kerzen leuchten   Teil 4: 2 Kerzen leuchten
Teil 5: 1 Kerze leuchtet   Teil 6: 5 Kerzen leuchten

Der Ursprung des Julkranzes

Die Geschichte ist vielen vermutlich unbekannt, und eine einheitliche Überlieferung fehlt, da die Bräuche der alten Völker unterschiedlich waren. Der heutige Julkranz hat wahrscheinlich seine Wurzeln im 19. Jahrhundert: Der Theologe Johann Hinrich Wichern entwickelte 1839 für ein Hamburger Kinderheim den ersten Adventskranz, bei dem 24 Kerzen auf einem hölzernen Wagenrad angeordnet waren – eine für jeden Dezembertag bis Weihnachten. Diese Zahl wurde später auf vier Adventskerzen reduziert.

Man vermutet, dass Neuheiden diesen Brauch aufgriffen und daraus der heutige Julkranz entstand. Die Ursprünge reichen wohl bis in vorchristliche Zeiten zurück, in denen winterliche Kränze und Lichter die Rückkehr des Lichts symbolisierten.

Lass uns in dieser Zeit unser Zuhause mit Tannengrün und Kerzen schmücken und neue Rituale schaffen, die unsere Verbindung zu unseren Wurzeln stärken.

Was ist ein Julkranz?

Der Julkranz wurde aus immergrünen Zweigen wie Efeu, Eibe, Fichte, Mistel, Tanne, Stechpalme, Kiefer, Wacholder, und vielem mehr geflochten. Man glaubte an ihre schützenden und heilenden Kräfte.

Das Binden des Kranzes galt als magischer Akt, bei dem man seine Wünsche und Vorstellungen für das kommende Jahr einband und eine besondere Nähe zu den Naturgeistern verspürte.

Vier Kerzen können wie bei einem Adventskranz angeordnet werden, während eine weitere Kerze in der Mitte platziert wird. Diese Kerze kann auch als neue Jahreskreis-Kerze für das kommende Jahr angesehen werden.

Heutzutage wird der Julkranz immer noch aus regionalen immergrünen Pflanzen gebunden. Zu Beginn wurden alle Kerzen am Julkranz angezündet, um Licht in die dunkelste Jahreszeit zu bringen.

Symbolik und Bedeutung der Farben und Materialien

Bedeutung der Jahreskreis-Kerze

Eine Jahreskreis-Kerze ist eine Kerze, die den Verlauf des Jahres symbolisiert. Sie wird zu den wichtigen Festen des Jahreskreises angezündet, wie den Sonnenwenden, oder den Tagundnachtgleichen.

Es gibt insgesamt acht Feste im Jahreskreis, zu denen die Jahreskreis-Kerze jeweils entzündet wird – das erste Mal zur Wintersonnenwende, das letzte Mal zu Samhain.

Ich persönlich finde es schön, diese Kerze an Samhain anzufertigen. Hierbei verwende ich gerne Wachsreste, die ich über das Jahr gesammelt habe – das Recyceln alter Kerzen gibt der Jahreskreis-Kerze eine besondere energetische Bedeutung, da sie so die Erfahrungen und Energien des vergangenen Jahres in sich trägt. Alternativ kann man auch eine fertige Kerze verwenden und sie nach eigenen Vorstellungen verzieren. Die Farben der Kerze können bewusst gewählt werden, da jede Farbe eine besondere Bedeutung hat. So wird die Jahreskreis-Kerze zu einem Spiegel unserer inneren und äußeren Natur und ein Begleiter durch die Rhythmen des Hexenjahres.

Countdown zur Wintersonnenwende

Vier Wochen bis zur Sonnenwende – Vier Lichter leuchten:

23. November – In den kommenden vier Wochen wird das Licht des Tages immer weniger, und mit jeder Woche wird
eine Kerze weniger entzündet. So symbolisiert der Julkranz unser Eintauchen in die Dunkelzeit.

Drei Wochen bis zur Sonnenwende – Drei Lichter leuchten:

30. November – Eine Woche später brennen nur noch drei Kerzen. Die Dunkelheit hat zugenommen, und dies ist der perfekte Zeitpunkt, um alles für die bevorstehenden Rauhnächte vorzubereiten und sich innerlich darauf einzustimmen. Stress in dieser Zeit ist nicht hilfreich, da es die heilende Kraft der Rauhnächte stören könnte.

Zwei Wochen bis zur Sonnenwende – Zwei Lichter leuchten:

7. Dezember – Mit nur noch zwei Wochen bis zur Winter-sonnenwende beginnt mit der Dämmerung am 8. Dezember die Phase der Sperrnächte. Diese sind eine Gelegenheit zur Heilung und zum Aufräumen, sowohl äußerlich als auch innerlich. Nimm dir Zeit, um durch das vergangene Jahr zu reflektieren, und räume sowohl in deinem Zuhause als auch in deinem Inneren auf.

Eine Woche bis zur Sonnenwende – Ein Licht leuchtet:

14. Dezember – In der letzten Woche vor der Winter- sonnenwende erreicht die Dunkelzeit ihren Höhepunkt. Nutze diese Zeit zur Entspannung und Meditation, um dich auf die kommenden Rauhnächte einzustimmen. Bring die letzten Erledigungen hinter dich, sodass du die Rauhnächte unbeschwert verbringen kannst.

Tag der Wintersonnenwende

21. Dezember – Am Abend der Wintersonnenwende kannst du alle vier äußeren Kerzen des Kranzes entzünden. Nimm dann deine alte Jahreskreis-Kerze, die nun ihr letztes Licht ausstrahlt. Nutze diesen Moment für Dankbarkeit und entzünde in der Mitte des Kranzes die neue Jahreskreis-Kerze für den kommenden Jahreskreis. Damit schließt sich ein Kreislauf.

Alle fünf Kerzen brennen und bringen neues Licht und Hoffnung.

Du kannst die alte Jahreskreis-Kerze entweder entsorgen, vollständig abbrennen lassen oder den restlichen Wachs nutzen, um neue Kerzen herzustellen. Wenn du ein (Jul-)feuer hast, kannst du den Julkranz darin opfern oder ihn umweltfreundlich entsorgen.

Hab eine magische Zeit!

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