Auf Spurensuche ...
Als ich meinen Oktober-Beitrag auf Insta geteilt habe, fiel mir etwas auf: Überall tauchten Monatsübersichten und Beiträge über die Zeit von Samhain auf – doch die angegebenen Daten waren teilweise unterschiedlich.
Manche sprachen vom Übergang des 31. Oktober auf den 1. November, andere vom 11. Neumond im Jahr, wieder andere vom 11. Neumond nach der Wintersonnenwende. Ich selbst hatte mir den 20. November 2025 notiert, weil ich mir den 11. Neumond des Jahres auserwählt hatte. (Eine Quelle, auf die ich mich bisher bezogen hatte) Aber war das falsch? Oder gibt es (wie bei so vielen alten Traditionen und Überlieferungen) mehrere Wahrheiten?
Diese Verwirrung ließ mich nicht los. Ich griff wieder zu meinen Büchern, tauchte in verschiedene Quellen, keltische und moderne Deutungen ein. Ich fragte mich:
- Wann ist Samhain "wirklich"?
- Was bedeutet „11. Neumond des Jahres“ genau?
- Und auf welches Jahr bezieht sich das überhaupt – das keltische, das gregorianische oder ein ganz anderes?
Schon bald wurde mir klar: Es gibt unzählige Varianten und Deutungen. Manche Quellen sprechen vom „11. Neumond nach der Wintersonnenwende“, andere vom „11. Neumond im Kalenderjahr“. Wieder andere lösen sich völlig vom Mondzyklus und bleiben beim festen Datum vom 31. Oktober auf den 1. November. Und während ich mich durch all diese Theorien las, wurde mir wieder deutlich:
Letztlich fließt alles im Rhythmus der Natur. Nichts ist wirklich fix. Alles ist energetisch verbunden.
Samhain ist eines der geheimnisvollsten Jahreskreisfeste. Es markiert den Übergang von der hellen zur dunklen Jahreszeit – den Moment, in dem das Alte stirbt, um Platz für Neues zu schaffen. Doch eine Frage sorgt immer wieder für Diskussionen: Wann wird Samhain eigentlich gefeiert? Ist es der 31. Oktober, der 1. November – oder folgt das Fest, wie viele sagen, den Zyklen des Mondes?
Samhain – das Fest des Übergangs
Samhain wird bei vielen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Diese Schwelle „zwischen den Jahren“ galt seit jeher als magischer Moment, in dem die Grenzen zwischen den Welten dünn werden und die Ahnen besonders nahe sind.
Doch immer mehr Menschen spüren, dass Samhain mehr als nur ein Datum im Kalender ist. In der heutigen spirituellen und astrologischen Praxis rückt zunehmend eine andere Sichtweise in den Vordergrund: Samhain als Mondfest, das sich am natürlichen Lauf von Sonne und/oder Mond orientiert.
Sonne & Neumond im Skorpion – das Herz von Samhain
Samhain fällt in jene Zeit, in der die Sonne im Tierkreiszeichen Skorpion steht – und der Mond gleichzeitig in seiner Neumondphase ist und ebenso im Skorpion steht!
Diese Kombination ist von tiefer symbolischer Bedeutung. Der Skorpion steht für Tod, Transformation, Wiedergeburt und das Eintauchen in verborgene Tiefen. Er konfrontiert uns mit allem, was losgelassen werden darf, und führt uns hin zur Essenz des Lebens.
Ein Neumond wiederum symbolisiert den Neubeginn – jenen stillen Moment zwischen Ende und Anfang, in dem alles möglich ist. Wenn Sonne und Mond sich während des Neumonds in der Zeit des Skorpions begegnen, vereinen sich Tod und Wiedergeburt in einem einzigen Atemzug – DAS ist die Essenz von Samhain!
In diesem astrologischen Fenster ist die Energie besonders kraftvoll: Die Dunkelheit der Nacht öffnet Tore, Visionen sind klarer, und die Verbindung zu den Ahnen und zur Anderswelt wird spürbar intensiv.
Ich finde es super spannend, diese Verbindung zwischen Sonne, Mond und dem Skorpion entdeckt zu haben – sie macht einfach soooo viel Sinn! Genau deshalb habe ich diesen Beitrag geschrieben: um meine Erkenntnisse mit dir zu teilen. Im nächsten Abschnitt widmen wir uns dem gegenüberliegenden Jahreskreisfest – das macht das Ganze nochmal spannender und greifbarer. Hast du schon eine Ahnung, worauf ich hinaus möchte?
Samhain und Beltane – zwei Tore im selben Kreis, und doch Gegensätze voller Magie
Das gegenüberliegende Fest von Samhain im Jahreskreis ist Beltane, das im Frühling gefeiert wird. Wenn bei Beltane die Sonne im Stier steht und der Vollmond im Skorpion leuchtet, begegnen sich ähnliche Energien – nur kommt hier der Stier mit ins Spiel und bringt dich wieder in den Körper, in die Sinnlichkeit und in die Lust am Leben, damit das Neue nicht nur gedacht, sondern auch verkörpert wird.
Während Samhain vom Loslassen und Sterben erzählt, feiert Beltane das Erwachen, die Fruchtbarkeit und die Verschmelzung von Licht und Leben. Samhain ist das Tor zur Unterwelt – Beltane das Tor zur Fülle. Beide markieren Wendepunkte im großen Zyklus des Werdens, Vergehens und Wiederkehrens.
Skorpionenergie – Transformation und Tiefe
Die Zeit des Skorpions lädt dazu ein, tiefer zu blicken. Sie konfrontiert uns mit dem, was verborgen, ungelöst oder vergraben ist – in uns selbst und in der Welt. Samhain im Skorpion ist also nicht nur ein Fest der Ahnen, sondern auch ein Ritual innerer Erneuerung. Wenn wir bereit sind, das Alte loszulassen – alte Muster, Beziehungen, Glaubenssätze – entsteht Raum für Heilung, Wandlung und Wachstum.
Diese Energie kannst du bewusst nutzen, um dein eigenes Leben in Einklang mit den Zyklen von Sonne und Mond zu bringen.
Es ist einfach unglaublich faszinierend, dass dieses Wissen (teilweise) so alt ist. Schon längst vor unserer Zeit haben Menschen die Bewegungen von Sonne und Mond verfolgt ihre Muster erkannt und daraus heilige Feste, Rituale erschaffen und es miteinander verwoben – ganz ohne die heutige Technik, Mondphasen-Apps oder irgendwelchen Astro-Programmen. Und trotzdem wussten sie genau, wann sich die Energien wandeln! Findest du nicht auch erstaunlich, wie viel Weisheit darin steckt – ganz ohne moderne Hilfsmittel? Oder hatten sie doch welche, wovon wir heutzutage nichts (mehr) wissen?!
Wann du Samhain feiern kannst
Ob du Samhain am 31. Oktober, an Neumond im Skorpion oder an einem intuitiv stimmigen Tag begehst, bleibt letztlich dir überlassen. Es gibt auch hier – wie ich persönlich finde – kein richtig und kein falsch! Die kosmische Qualität entfaltet sich um diese Zeit ohnehin – du darfst sie nur wahrnehmen. Wenn du den Samhain und den Neumond im Skorpion & der Sonne bewusst feiern möchtest, verbindest du dich mit einer sehr kraftvollen Energie des Übergangs:
- mit der Nacht, in der die Dunkelheit zur Lehrmeisterin wird,
- mit dem Moment, in dem alles endet, damit Neues geboren werden kann,
- und mit dem Wissen, dass wir Teil eines ewigen Kreislaufs sind.
Samhain ist kein festes Datum. Es ist ein kosmischer Zustand – der Punkt im Jahr, an dem Sonne und Mond gemeinsam im Skorpion stehen und uns zur inneren Wandlung einladen.
Das ist der Augenblick, in dem die Schleier zwischen den Welten dünn werden, die Ahnen ihre Stimmen flüstern und wir uns selbst im Spiegel der Dunkelheit erkennen können. Wann immer du diesen Ruf spürst – dann ist Samhain.
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Jedoch möchte ich noch erwähnen, dass es sehr kraftvoll sein kann, Samhain gemeinsam mit der kollektiven Energie zu feiern. Viele Menschen begehen dieses Fest rund um den 31. Oktober / 1. November – und genau dann entsteht ein starkes gemeinsames Feld, genährt von all den Seelen, die sich zur gleichen Zeit mit der Dunkelheit, den Ahnen und der Wandlung verbinden.
Wenn du magst, stimme dich an diesen Tagen bewusst darauf ein, öffne dich diesem morphischen Feld – oder verbinde dich an DEINEM Samhain-Tag damit. Beides ist richtig.
Spür aber auch in dich hinein, wann dein Samhain-Moment ist. Vielleicht fühlst du ihn früher oder später – dann verbinde dich an deinem eigenen Zeitpunkt mit dieser Energie. Es geht nicht darum, Samhain „richtig“ zu feiern, sondern darum, dich in deinem ganz persönlichen Rhythmus mit dem großen Zyklus von Werden und Vergehen zu verweben.
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Gut zu wissen
Die korrekte Aussprache von Samhain sorgt übrigens ebenfalls oft für Stirnrunzeln. Im modernen Irisch und Schottisch-Gälisch wird das Wort nicht so gesprochen, wie es geschrieben steht. Tatsächlich heißt es „Sauwen“ (wie englisch sow-in) oder in manchen Regionen auch „Samuän“.
Beide Varianten sind richtig – sie stammen aus unterschiedlichen Dialekten und spiegeln die keltische Sprachvielfalt wider.
Somit endet dieser Blogbeitrag über Samhain. Hat sie dir gefallen? Lass es mich in den Kommentaren wissen. Was interessiert dich noch zum Thema Jahreskreis und/oder -festen?